HAUT dry/wet

Exhibition with an Audiovisual Installation and a Performance (2018)
Dodekaeder, Rotating Ultrasonic loudspeakers, Holosonic Loudspeaker, Latex, Basotect, Metal Stands


MAKK_Dodekaeder_Ausschnitt
Ausstellung im MAKK (Museum für Angewandte Kunst Köln)

25. Mai 2018 / Fr
19h Vernissage mit Performance
mit Jiyun Park, Nils Herzogenrath

5. Juli 2018 / Do
19h Finissage mit Performance
mit Jiyun Park, Nils Herzogenrath

Ausstellung Öffnungszeiten: 26. Mai - 5. Juli, Di - So 10-12h / 14-18h

HAUT dry/wet ermöglicht die Wahrnehmung der Architektur der Haupthalle des MAKK als klingenden Körper.

In “De re aedificatoria“ (ca. 1443 – 1452) entwickelt Leon Battista Alberti den Topos, dass der Körper eines Gebäudes von einer Haut aus mehreren Schichten Verputz, einem Kleid überzogen wird, dass seiner individuellen gesellschaftlichen Stellung entspricht. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ändert sich diese Konzeption von Architektur als Repräsentation von Grund auf, sichtbar wird nun die nackte, glatte Wand – die unter der Kleidung liegende Haut.

Davon ausgehend wählt die in Köln lebende Künstlerin Anke Eckardt ihr Material für die Installationen: spezielle Lautsprecher in Kombination mit Akustikmaterialien als skulpturale Objekte. Ein Dodekaeder, ein kugelförmiger Lautsprecher, kommuniziert mit dem ihn umgebenden Raum. In der akustischen Forschung zu Messungen eingesetzt, strahlt er Impulse in 360 Grad ab, Körper und Haut der Architektur antworten mit Reflexionen. Die Konstruktion von Raum findet darüber hinaus auf der Basis einer kritischen Auseinandersetzung mit Technologie statt. Vom amerikanischen Militär entwickelt, dienen extrem gerichtete Ultraschall-Lautsprecher u.a. der Polizei diverser Nationen zur Crowd Control, der gezielten Manipulation von etwa Demonstrationen mittels Schall. In der Ausstellung werden leistungsreduzierte Schallbeams indirekt eingesetzt. Eine zentrale Frage in Eckardts Arbeit lautet: Wer definiert wie den öffentlichen Raum und wie bestimmt Raum soziales Verhalten?

HAUT dry/wet verbindet die gegenläufigen Prinzipien: akustische Irrlichter überlagern sich mit einem Dialog zwischen Kugel und Raum, Latex und Schaumstoffkuben reflektieren und absorbieren Schall. Im Zusammenspiel aktivieren und transformieren diese den Raum in seiner ästhetischen und sozialen Wirkung und definieren damit unsere auditive Wahrnehmung.

Ergänzt wird die Ausstellung durch zwei Performances am 25.05. und 05.07.2018.


Design Kinetik: Alexander Buers

Kurator: Georg Dietzler in Zusammenarbeit mit dem Museum für Angewandte Kunst Köln.

Die Klangkunstreihe soundwaves wird gefördert vom MUSIKFONDS, Kunststiftung NRW und dem Kulturamt der Stadt Köln.

Video Documentation
If possible please watch it with good loudspeakers.

HAUTdry/wet from Anke Eckardt on Vimeo.